Irgendwann kommen die beiden an den für Varanasi so bekannten Stufen an – die „ghats“, die in den Ganges hineinführen. Im trüben Wasser stehen Menschen, beten, übergießen sich mit Wasser, schwimmende Kerzen treiben im Wasser vorbei, am Ufer scheppert lauthals Musik zu einer rituellen Show und ALLE Bootsbesitzer kommen auf Jochen und Rollo zu und bieten ihnen eine Fahrt an.

Auf dem Fluss wird es plötzlich ruhig. Das schwarze Wasser plätschert am Bug, es wird immer dunkler – sie sind auf DEM Fluss. Die Stadt vom Wasser aus zu entdecken ist wie ein historisches Gemälde zu betrachten, das nur schwer zu erfassen ist – es raucht, flimmert und pulsiert. Überall werden religiöse Rituale zelebriert. Kein Wunder, denn wir sind in einer der ältesten Städte der Welt – 1.200 Jahre vor Christus gegründet – und heiligsten Stätten der Menschheit.

Bei den „burning ghats“ wird nicht fotografiert, denn hier werden Tote verbrannt. Es heißt, wer in Varanasi stirbt und seine Asche im Ganges verstreuen lässt, durchbricht den Kreislauf der Wiederkehr und findet ewige Ruhe. Zwanzig Meter weiter halten Menschen ihre Rituale im Wasser ab – eine fast surreale Szenerie.