Italien – Einmal durch den Stiefel
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In dieser Folge tun Jochen und Michael ihr Bestes, um ihr und hoffentlich auch Eure Reisesehnsucht wenigstens für gute anderthalb Stunden zu lindern. Wie? Mittels einer gedanklichen Reise durch Bella Italia. Jochen nimmt Euch mit in die Toskana, nach Venedig und nach Südtirol. Michael schwärmt von der Weltstadt Rom und bringt Euch Kalabrien näher. Am Schluss gibt’s noch ein Extra-Schmankerl zu Sizilien in Form einer Sprachnachricht von einem echten Sizilianer. Italien pur – forza!
Toskana – Jeder Blick ein Gemälde
Jochen hat Italien spät für sich entdeckt. Dafür kam die Begeisterung dann aber mit voller Wucht. Die Toskana hat ihm vollkommen den Kopf verdreht. Und das nicht nur wegen ihrer surreal schönen Landschaften. Wie könnte es anders sein: Auch hier war Essen der Schlüssel zu Jochens Herzen. Die Toskana hat da natürlich viel zu bieten, darunter ein wirklich besonderes Leckerchen: Trüffel.
Und weil Jochen das wusste, führten ihn seine Recherchen (und seine Hartnäckigkeit) – wie gewohnt abseits touristischer Pfade – auf ein kleines Trüffelfest in einer beschaulichen italienischen Gemeinde namens Certaldo. Trüffel in allen Kombinationen und Variationen, süß, herzhaft und echt italienisch zubereitet. Am nächsten Morgen wollte Jochen es dann ganz genau wissen und machte sich auf zur geführten Trüffelsuche mit Trüffel-Spürhund. Trüffel und Hunde oder: Jochen in Paradise. Aber auch abseits von „Pilztrips“ kann Certaldo mit seiner bildhübschen Altstadt auf ganzer Linie punkten.
Nachtzug nach… Rom!
Si, das geht. Von München aus nämlich. So hat’s Michael gemacht. Und vor Ort ging es dann stilecht auf der Vespa durch die ewige Stadt, das Herz Italiens. Über große Straßen durch enge Gassen vorbei an berühmten Sehenswürdigkeiten bis… Ja, bis ein ganz bestimmter Duft Michaels Riechzellen bezirzte. Espresso! Der Nase nach fand er sich auf dem Piazza Navona wieder – ein großer, ovaler Platz, der „barock“ ohne Worte definiert. Über die Entstehungsgeschichte dieses sehr alten Platzes – und über den prunkvollen Vierströmebrunnen Fontana dei Quattro Fiumi in der Mitte – weiß unser Geschichtsnerd Michael wie üblich Spannendes zu berichten.
Sowohl tagsüber, vor allem aber bei Nacht hat der Piazza Navona Michael in seinen Bann gezogen. Trotzdem der Tipp: Den Espresso lieber in einer der vielen, kleinen Seitengässchen Roms suchen. Finden wird man ihn dort sowieso. Immer vom Feinsten und erschwinglicher als auf größeren Plätzen und nahe touristischer Attraktionen. Michael kann beispielsweise das charmante Café Sant‘ Eustachio Il Caffè ganz in der Nähe des Piazza Navona empfehlen. Was für Michael feststeht: Rom ist die schönste Stadt der Welt.
Venedig – „Die Verstadtlichung von Liebe“
Dass Rom die schönste Stadt der Welt sei, kann Jochen so nicht stehen lassen. Ja, Rom ist toll, aber für Jochen ist Venedig die Nummer eins. Als Erklärung liefert er eine Lobes- oder viel eher: Liebeshymne an Venedig ab, die man so abdrucken könnte. Im Kern: Liebe ist irrational – Venedig ist irrational – Venedig ist die Verstadtlichung von Liebe. Ein Gesamtkunstwerk, bei dem immer ein morbider Charme mitschwingt; ein wunderschönes Labyrinth, das Verlaufen zur Freude macht. Und genau das – sich in Venedig verlaufen zu haben – war für Jochen einer seiner schönsten Reisemomente.
Leider wird Venedig zum Opfer seiner eigenen, hypnotisierenden Schönheit. Das kann man nicht wegdiskutieren. Warum das so ist und wie man möglichst wenig dazu beiträgt, wenn man Venedig besuchen möchte – Jochen verrät es Euch.
Wie zwei verschiedene Planeten: Kalabrien und Südtirol
Kalabrien bildet die Spitze des italienischen Stiefels und hält viele Facetten bereit. Eine davon hat Michael besonders verzaubert: Tropea. Ein mystisch klingender Name für eine lebhafte Stadt, die 60 Meter über dem Meer auf einer Tuffsteinklippe thront. Insbesondere der magischen Atmosphäre der Altststadt Tropeas kann (und will) sich niemand entziehen.
Tropea liegt an der „Küste der Götter“, und mit ihrem türkis-blauen, kristallklaren Wasser macht die ihrem Namen alle Ehre. Und weil es in Sachen Traumorte mit Traumstränden nie genug sein kann: Etwa 20 Kilometer südlich von Tropea bei Capo Vaticano findet man Buchten wie sie im Buche stehen. Für Michael die schönste davon: A Ficara Beach. Nicht ganz einfach und auch nicht immer zu erreichen, aber die Mühen werden belohnt!
Eine komplett andere Facette von Italien, aber nicht minder beeindruckend und schön: Südtirol. Was beide Regionen teilen, ist das (Lebens-)Gefühl Italiens, das überall aufblitzt und einem das Herz mit Sonne füllt. Ein Highlight in Südtirol sind natürlich die Drei Zinnen in den Dolomiten. Knapp 3.000 Meter ragt die mächtigste davon – die Große Zinne – in den Himmel. Nahe der Auronzohütte in Belluno auf 2320 Metern Höhe steht am Fuße des gigantischen Gebirgszugs eine winzige Kapelle, die Cappella degli Alpini. Dieser Anblick hat sich Jochen ins Gedächtnis gebrannt, als eine Art Symbol für Mensch und Natur.
Von Podcast zu Podcast – Italien für die Ohren
Es gibt tatsächlich einen Podcast, der sich nur um Bella Italia dreht: Italien für die Ohren. Wie wunderbar! Sara und Alessandra sind die Expertinnen für echtes Italien Feeling und Dolce Vita. Für uns und vor allem für Euch haben Sie ein echt italienisches Menü für den nächsten Italienurlaub zusammengestellt – allein beim Lesen ein hochwirksames Fernweh-Antidot. Buon appetito!
Weißt du auch nie, was Du im nächsten Italien-Urlaub essen sollst? Dann haben wir jetzt die besten Menü-Gänge für Dich parat!
Die klassische Menü-Abfolge eines italienischen Essens besteht aus: antipasti (Vorspeisen), gefolgt von den primi piatti (erster Hauptgang), den secondi piatti (zweiter Hauptgang) mit zahlreichen contorni (Beilagen), dann den dolci (Nachspeisen) und zum Abschluss einem caffè. Ganz schön viel!
Da es keine allumfassende cucina italiana gibt, weil jede Region Italiens andere Spezialitäten hat, haben wir verschiedene kulinarische Highlights aus Nord- und Süditalien gesammelt. Hier findest Du nun einige Gerichte, die Du im nächsten Italienurlaub unbedingt probieren musst.
Antipasto (Vorspeise): Mortadella di Bologna mit Parmigiano Reggiano
Ein wirklich leckeres antipasto italiano stellen die salumi e formaggi, die Wurst- und Käsewaren der norditalienischen Region Emilia-Romagna dar! Denn die Emilia-Romagna ist ein wahres Schlemmerparadies und Hotspot für Feinschmecker und Gourmets auf der ganzen Welt! Weltberühmt ist diese italienische Gegend nicht nur für ihren luftgetrockneten Prosciutto di Parma (Parmaschinken) oder Aceto Balsamico (Balsamico-Essig) aus Modena, sondern auch für ihre Mortadella di Bologna oder den Parmigiano Reggiano (Parmesan).
Aus diesem Grund empfehlen wir als antipasto einen Spieß aus Mortadella- und Parmesanwürfeln. Simpel, aber einfach so gut! Kein Wunder also, dass in Italien jährlich etwa 1,8 Mio. Tonnen Mortadella produziert werden. Mortadella ist dabei eine alte Spezialität, die ausschließlich aus Schweinefleisch hergestellt wird. Von allen Mortadella-Varianten ist uns die Mortadella con pistacchio, also die Mortadella mit Pistazien, jedoch am liebsten. Zusammen mit dem Parmigiano Reggiano, der mindestens ein Jahr lang reifen muss, eine wahre Delikatesse! In Würfel geschnitten passen Mortadella und Parmesan übrigens auch perfekt zu jedem Aperitivo.
Primo Piatto (erster Hauptgang): Spaghetti Cacio e Pepe
Da primi piatti in Italien häufig kohlenhydratreiche Pastagerichte sind, haben wir hier einen Klassiker der römischen Küche für Dich! Die Rede ist von Spaghetti Cacio e Pepe – ein einfaches und vor allem schnelles Gericht für jeden Tag! Übersetzt bedeutet Spaghetti Cacio e Pepe so viel wie Spaghetti mit Pecorino (Schafmilchkäse) und Pfeffer. Denn genau das sind die zwei Hauptbestandteile, die man für einen Teller Spaghetti Cacio e Pepe braucht.
Damit handelt es sich bei dieser römischen Speise um ein leichtes, vegetarisches Essen ohne Ei! Fast alle Restaurants in der italienischen Hauptstadt führen dieses Gericht. Die berühmteste Trattoria in Rom ist wohl ‚Felice a Testaccio‘, bei der die Spaghetti Cacio e Pepe direkt am Tisch fertig zubereitet werden.
Secondo piatto (zweiter Hauptgang): Parmigiana di Melanzane
Als nächstes haben wir ein berühmtes Essen aus Süditalien herausgesucht: Parmigiana di Melanzane! Hierbei handelt es sich um einen Auberginenauflauf, der wirklich Klein und Groß begeistert. Parmigiana di Melanzane ist ein weiteres vegetarisches Gericht, das primär aus den folgenden Zutaten besteht: Auberginen, passierte Tomaten, Mozzarella und Parmesan.
Obwohl die Parmigiana di Melanzane nur wenige Zutaten benötigt, überzeugt sie optisch und geschmacklich. Ihr Name leitet sich dabei angeblich vom sizilianischen Wort „Parmiciana“ ab, das im Dialekt einen Stapel Holzleisten von Rollläden bezeichnet. Denkt man nur daran, wie die einzelnen Scheiben der Auberginen angeordnet sind, dann erkennt man definitiv eine Ähnlichkeit.
Da es sich bei der Parmigiana di Melanzane um ein recht üppiges Gericht handelt, bei dem die Auberginen frittiert werden, empfehlen wir hier als contorno, sprich als Beilage, lediglich eine insalata mista (gemischter Salat) oder verdure alla griglia (gegrilltes Gemüse).
Dolce (Nachspeise): Granita siciliana
Da sich der Sommer schrittweise nähert, haben wir zum Abschluss ein „eisiges“ Dessert gewählt: Granita Siciliana! Denn in Sizilien wurde die klassische Granita ursprünglich erfunden. Bei der Granita Siciliana handelt es sich um eine gefrorene Süßspeise mit einer Sorbet-ähnlichen Konsistenz. Zu vergleichen ist sie in etwa mit einem Sorbetto al limone, einem Zitronensorbet.
Kein Wunder also, dass die wohl bekannteste Granita die Granita al limone ist, also die Granita mit Zitronen, bei der der Saft ausgepresster sizilianischer Zitronen zusammen mit Zucker und Wasser gefroren wird. Der Begriff Granita stammt dabei vom lateinischen Wort „granum“, was so viel heißt wie „Korn“, und deutet damit schon auf die gröbere Substanz dieser Süßspeise hin. Bereits die Römer sollen Schnee vom Vulkan Ätna mit Früchten gemischt haben. Die Granita Siciliana geht in ihrer jetzigen Form aber auf die arabische Herrschaft in Sizilien zurück. Typisch für den Nahen Osten ist seit jeher Scherbett oder Sharbat: ein gewürztes Eisgetränk mit Fruchtsäften und Blütenblättern.
Die Granita Siciliana ist DER ultimative Tipp für ein Alternativ-Frühstück an heißen Sommertagen. In Sizilien ist die Granita Siciliana eine echte Institution, die üblicherweise zusammen mit dem Gebäckstück Brioche, bereits zum Frühstück gelöffelt bzw. gegessen wird. Selbstverständlich kann eine Granita Siciliana aber auch am Ende eines Menüs, am Strand oder bei einem gemütlichen Abendspaziergang verzehrt werden. Herrlich!
Neben der Granita al limone sind insbesondere die folgenden Geschmacksrichtungen auf Sizilien berühmt:
Granita al pistacchio (Granita mit Pistazie), Granita alla mandorla (Granita mit Mandel), Granita ai fichi d’india (Kaktusfeigen) oder Granita ai gelsi neri (schwarze Maulbeeren). Um die für einen beste Granita zu finden, muss man sich jedoch wohl oder übel durch die verschiedenen Geschmacksrichtungen probieren. Und ja, eine Granita auf Sizilien ist Pflicht! Im nächsten Sizilien-Urlaub Anfang Juni daher unbedingt einen Abstecher zum Nivarata, dem internationalen Fest der sizilianischen Granita, machen. Hier kann man nämlich echte Granita Siciliana probieren. Für alle anderen Monate empfehlen wir die „BamBar“ in Taormina.
Weitere spannende Geschichten über Italien sowie Insider-Tipps und Rezeptideen erwarten dich jede Woche in unserem Podcast: Italien für die Ohren.
Über die Autorinnen:
Die zwei Halbitalienerinnen Sara und Alessandra teilen ihre Liebe zum Paese del Sole in ihrem wöchentlichen Podcast, auf ihrem Blog und auf den Sozialen Medien. Mehr dazu unter: www.italienfuerdieohren.at
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Mehr InformationenComments:
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Sonja
Hallo lieber JÜrgen, das klingt sehr spannend! Haha, könnte sein, aber sicher sind wir nicht! 😉
Liebe Grüße!
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Jürgen Eberhardt
Hallo,
habe eben erst euren Podcast gehört. Die Trüffelhunde heissen Lagotto Romagnolo und waren früher Wasserhunde. Es gibt auf Amazon Prime einen tollen Film über Trüffelsucher, „The truffel hunter“. Wart ihr die Namensgeber? 😉
Gruss
Jürgen